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Vollformatkameras und apsc Kameras im direkt Vergleich
Lesezeit: 5 Minuten - 10. April 2024 - von Markus Igel - Update des Artikels aus 2017
 

Vollformat vs. APS-C Format - Was ist so toll an Vollformat?

Jeder Fotografie-Fan hat den Begriff "Vollformatkamera" oder "Vollformatsensor" schon einmal gehört. Doch was ist überhaupt ein Vollformatsensor und welche beeindruckende Vorteile hat dieser größere Sensor eigentlich im Vergleich zu einem kleineren Sensor wie APS-C? Vor dem Kauf einer neuen Kamera wollen wir Ihnen diese Fragen beantworten.

Sensorgrößen VergleichDer Bildsensor macht den Unterschied | Abbildung ist Cropfaktor von 1,6. Üblich sind mittlerweile oftmals 1,5. 43mm / 1.5 sind dann also 28mm

Die Vorteile des Crop-Faktors

Im Gegensatz zur Vollformatkamera wählt eine Kamera mit einem kleineren Sensor auch einen kleineren Bildausschnitt. Es wird nur der innere Teil des Bildes aufgenommen, am Rand wird das Bild „abgeschnitten“ (Englisch to crop = beschneiden). Der sogenannte „Crop-Faktor“ bei den APS-C Kameras und MFT-Kameras umschreibt das Verhältnis zwischen der tatsächlich vorhandenen Objektiv-Brennweite und dem Brennweiten-Eindruck, der aufgrund des kleineren Bildausschnitts entsteht. Aufgrund des Crop-Faktors erreichen APS-C Kameras außerdem eine höhere Brennweite. Fotografiert man an einer Vollformatkamera, mit einer Brennweite von 200mm, so entspricht der Bildausschnitt an einer APS-C Kamera, einer Brennweite von circa 320mm. Das kann zum Beispiel für Tier- oder Sportfotografen ein wesentlicher Vorteil sein.

Auflistung der Vorteile von APS-C

  • Verlängerung der Brennweite durch den kleineren Sensor
  • Kompaktere & leichtere Kameras
  • größere Tiefenschärfe, gerade für Makro interessant

Vorteile von Vollformat Sensoren

Nun haben wir bereits die technischen Unterschiede zwischen den Sensoren ausgemacht. Nun stellt sich die Frage, welche Vorteile ein größerer Sensor mit sich bringt.

Vollformatsensoren gelten als die „Königsklasse“ der Spiegelreflexkameras. Bei niedriger ISO-Einstellung ist kaum ein Unterschied zwischen Vollformatsensoren und kleineren Sensoren festzustellen. Bei besonders guten Lichtverhältnissen (und damit niedrigster ISO-Einstellung) kann der Vollformatsensor viele seiner Stärken noch nicht zeigen. Bei schlechten Lichtverhältnissen hingegen schneidet der größere Sensor viel besser ab. Wird der ISO-Wert erhöht, ist mit dem Vollformatsensor eine erheblich bessere Detailtreue und ein viel geringeres Bildrauschen festzustellen. Dieses Bildrauschen kennt auch der Hobby-Fotograf: Auf den Digitalbildern erscheint auf einmal eine Art Staub oder das Bild wirkt gekörnt.

Eine Kamera mit Vollformatsensor kann leicht auf eine Lichtempfindlichkeit von ISO 6.400 und höher eingestellt werden (In Relation zu den Megapixeln, mehr dazu in unserem Megapixel Kamera Basic Artikel)– die Bildqualität verschlechtert sich dabei kaum. Gerade bei Schwachlicht-Situationen, wie im Theater oder bei abendlichen Open-Air-Events, sind die Vorteile eindeutig. Im Vergleich zu einer APS-C Spiegelreflexkamera gewinnt man durch einen Vollformatsensor ungefähr eine Blende und damit erheblich mehr Licht. Wer also häufig bei schlechten Lichtverhältnissen tolle Fotos schießen will, der sollte sich mit dem Vollformatsensor näher beschäftigen. Der Dynamikumfang deiner Fotos, wird durch den Kleinbildformat-Sensor, um einiges größer. Das bedeutet, dass die Farben brillanter und der nachträgliche Spielraum beim Bearbeiten der Fotos erhöht wird. Besonders für die Astrofotografie ist dies ein Kriterium, weswegen schon viele Astrofotografen auf größere Sensoren umgestiegen sind.

Moderne APS-C Systemkameras haben einen besseren Dynamikumfang und auch bessere Algorithmen zur Reduktion von Bildrauschen und können besser auch mit höheren ISO-Werten als 800 zu arbeiten. Mit den meisten Spiegelreflex APS-C Kameras rauscht das aufgenommene Bild bereits bei einem ISO Wert um die 800 sehr stark und die Schärfe im Bild nimmt bedeutend ab.

Aufgrund des görßeren Bildsensors bietet die Vollformatkamera außerdem eine etwas geringere Schärfentiefe als Spiegelreflexkameras mit kleineren Sensoren. Diese Eigenschaft einer Vollformatkamera kann man als Gestaltungselement nutzen und z. B. Schärfe-Unschärfe-Fotos erstellen. Besonders bei Portraits ist dieses Gestaltungsmittel bekannt. Um den Blick des Betrachters auf die wesentlichen Bildelemente zu lenken, hat der Fotograf die Möglichkeit, die Schärfeebene präziser zu wählen und damit das Motiv freizustellen. Aufgrund dessen wird die Vollformatkamera zu einem großartigen Begleiter für Profis und ambitionierte Hobbyfotografen, in der faszinierenden Welt künstlerischer Fotografie.

Gewichtsunterschied durch die Sensorgröße

Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich für eine Spiegelreflexkamera zu entscheiden sollte auch ganz praktische Überlegungen anstellen. Da haben wir zum einen das Gewicht: Kameras mit Vollformatsensor sind natürlich schwerer. Das kann durchaus zu einer Belastung werden, wenn man mobil sein will und zusätzlich auf viele Objektive angewiesen ist. Eine Spiegelreflexkamera mit APS-C oder MFT-Sensor ist erheblich leichter.

Vollformatkameras verkraften mechanische Belastungen, aufgrund Ihrer hochwertigen und robusten Bauweise für den Profialltag, besser. Für einen täglichen Profieinsatz ist die Vollformatkamera unter diesem Aspekt daher sicher die bessere Lösung. Nicht zuletzt spielt natürlich der Preis bei der Anschaffung der Kamera und der Objektive eine große Rolle. Kameras mit kleineren Sensoren sind deutlich günstiger als Kameras mit Kleinbildsensor.

Der Wandel durch Systemkameras

Typische Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor sind zum Beispiel diverse Canon- und Nikon-Modelle. Sony bot hier mit den Systemkameras der Alpha Serie als einer der ersten Spielgellose Kameras an. Spiegellose Kameras haben den großen Vorteil, dass sie kompakter gebaut werden können. Spiegelreflexkameras bezeichnet man als DSLR (englisch für „digital single-lens reflex“). Im Gegensatz dazu funktionieren Systemkameras ohne Spiegel (Das „m“ steht hier für den fehlenden Spiegel = englisch „mirror“) Noch vor kurzer Zeit erreichten Systemkameras nicht die Geschwindigkeit von DSLR Kameras, aber heute stehen die spiegellosen Modelle wie die Sony Alpha 9 den großen DSLRs in nichts mehr nach.

Doch haben wir auf dem Systemkameramarkt mittlerweile auch viele andere Marken stark vertreten wie: Canon mit der EOS R Serie, sowie Nikon mit der Z Serie, als auch Panasonic mit Vollformat und MFT Sensoren. Aus den Marken sticht vor allem aber auch Fujifilm mit ihren Kameras hervor, welche lediglich APS-C- (X Serie) und Mittelformatkameras (G-Serie) ohne Spiegel bauen.

Gewichtsunterschiede der Systemkameras: Vollformat zu APS-C

Vorher haben wir bereits den Gewichtsunterschied bei DSLR Vollformatkameras und DSLR APS-C Kameras gesehen, doch ist dies auch bei den Spiegellosen Kameras vorhanden, durch einen kleineren Akku oder weniger technischen Funktionen ist das Gewicht hier auch stark am Schwanken zwischen Vollformat und APS-C Kameras. Hier liegt der Gewichtsunterschied auch darin, ob man sich im Profisystem aufhält oder eben im Consumerbereich. Bspw. ist eine Sony Alpha 9, Nikon Z9/Z8, wesentlich schwerer als eine APS-C Kamera.

Das größte Gewichtsersparnis kommt aus der Konstruktion der Objektive, auch wenn hier die Hersteller im Vollformat immer kleiner und kompakter werden.

Kompatibilität von Vollformat Objektiven und APS-C Objektiven

Kann ich Objektive für Vollformat auch an APS-C nutzen?

Ja und zwar fast ohne Einschränkungen, das ist bei Objektiven, die auf die APS-C Sensoren gerechnet sind anders, denn diese können wegen des Ausleuchtungskreises nicht den Vollformatsensor bedienen. Das Bokeh verhält sich etwas rauer auf APS-C als auf dem Vollformatsensor. 

Wenn du APS-C Objektive an einem Vollformat Sensor verwendest, hast du am Rand deiner Aufnahme schwarze/dunkle Stellen, da der Sensor nicht über die gesamte Fläche ausgeleuchtet wird. Viele Kameras lassen sich auf einen APS-C Modus umstellen, in welchem sich diese Linsen verwenden lassen. 

Immer mehr offenblendige Festbrennweiten für APS-C Kameras

Hersteller wie Viltrox, Sirui zeigen aktuell, dass eine APS-C Kamera nicht vom Markt zu denken ist. Denn Festbrennweiten mit einer Blende von f1,2 erreichen ein Bokeh und eine Freistellung, welche sich zum Vollformat sehen lässt! Ein Nachteil, welcher bestehen bleibt, ist die Lichtmenge, welcher der Sensor aufnehmen kann, durch die Offenblende kompensiert man hier als Fotograf natürlich etwas die Erhöhung des ISO-Wertes.

alle Viltrox Objektive

Unser Fazit: 

Ob eine Vollformatkamera oder eine Kamera mit APS-C oder MFT-Sensor für dich letztendlich das richtige ist, hängt ganz von deinen Ansprüchen ab. Die Anschaffungskosten zwischen APS-C Kameras und Vollformatkameras sind mittlerweile fast auf dem gleichen Stand, wodurch sich die Frage auch teils auf die nachfolgenden Anschaffungskosten verschiebt, welche genauer betrachtet werden müssen. Mittlerweile ist ein APS-C System für viele Fotografen meist eher ein Zweitsystem neben einem Vollformatkamerasystem geworden. Gerade im Bereich der Tierfotografie und Sportfotografie macht der APS-C Sensor als Ergänzung richtig Sinn. 

Den technischen Rückstand haben die kleineren APS-C Sensoren noch nicht ganz verloren, was die Leistung in schlechteren Lichtverhältnissen angeht, aber der Markt verfügt über viele neue und starke Objektive, welche Kritikpunkte wie schlechteres Bokeh und Co. betrifft.  Um die Haptik und das Feeling zwischen den Kameraherstellern und Sensorgrößen zu erleben, beraten wir dich gerne in unserer Düsseldorfer Filiale und du kannst selbst feststellen, welche Kamera am  besten zu dir passt. Denn auch mit einer APS-C Kamera kann man überragende Bilder machen.   

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