Review: Sony SEL 28-70 F2 GM - Der neue Maßstab an Standard
Die wohl beliebteste Brennweite des Jahres 2024 sind wahrscheinlich der Brennweitenbereich zwischen 24 und 70 mm. Okay, wir sprechen auch von einer der Standardbrennweiten in der Fotografie, die wohl die meisten Anwendungsfälle abdeckt und sich in jedem Fotorucksack befindet. Gerade für Fotografen, die maximale Flexibilität benötigen, sind Zoomobjektive ein perfekter Kompromiss. Mit diesem Beitrag wollen wir euch dieses besondere Objektiv einmal näher vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Objektive sind dieses Jahr in diesem Brennweitenbereich erschienen?
Allein dieses Jahr sind es 6 Objektive, die bisher erschienen sind, ob neue Version oder neuer Anschluss:
- Sigma 28-45mm f/1,8 DG DN Art
- Sigma 28-105mm f/2,8 DG DN Art
- Sigma 24-70mm f/2,8 DG DN II Art
- Tamron 28-75mm f/2,8 G2
- Sony 24-50mm f/2,8
- Canon RF 28-70mm f/2,8 IS STM
Funktionen & Formfaktor des Sony SEL 28-70 F/2 GM
Ja, es gibt dieses Objektiv mit der identischen Brennweite auch von Canon (1,43kg), doch ist die Variante von Sony im Gegensatz dazu wesentlich kleiner und leichter gebaut, denn das Sony 28-70 f2 G Master wiegt lediglich 920g, was eine Gewichtsreduktion von etwas mehr als 40% entspricht. In der Länge entspricht es etwa den Maßen des Canon Äquivalentes, während es sich in der Breite eher verschmälert, wodurch sich auch die Glaselemente unter anderem verkleinern, was auch zu einem Gewichtsersparnis führt.
Wie von den G Master Objektiven gewohnt ist in diesem Traum Standardzoom ein Blendenring verbaut. Dieser ist wie auch so oft Click und De-clickbar, was sicherlich die Videografen freuen wird. Was wir noch an diesem Objektiv finden ist ein freiprogrammierbarer Button und ein Schalter zum Einstellen des Zoomwiderstandes von weich zu steif. Während des Zoomens fährt das Objektiv ein kleines Stück aus, wodurch es sich bei diesem G Master nicht um einen innenliegenden Zoom handelt.
Die Autofokusperformance des G Masters
Gewicht und Größe haben wir nun besprochen und es ist eigentlich jedem klar, dass ein Objektiv mit Zoom und einer Blende von 2,0 nicht ein Leichtgewicht werden wird . Was aber essenziell ist, ist ein Autofokus, auf den man sich verlassen kann. Dieser muss gerade bei der Menge an schwerem Glas hier einiges bewegen können und das möglichst schnell! Dank der XD Linear Motoren in der Sony A9 III mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, ist das schnelle automatische fokussieren auch mit dem neuen 28-70 GM kein Problem. Der Fokus arbeitet sehr weich und angenehm für das Arbeiten im Bereich von Videoaufnahmen, denn es gibt kein störendes Pumpen oder Stottern.
Das Fokusbreathing ist dank der Kamerainternen Korrektur kein Problem. Auch wenn wir diese in unserem Test abgeschaltet haben, war die Verzeichnung nur minimal und nicht wirklich störend für uns. Auch haben wir das neue Sony SEL 28-70 f2 GM auf den Prüfstand gestellt, hinsichtlich der Parfokalität. Diesen Test hat das Objektiv an sich nicht bestanden, doch hat es uns wenig überrascht, dass dies nicht funktioniert. Doch da der Autofokus sehr gut und performant in diesem Objektiv arbeitet, würde dies wahrscheinlich so gut wie allen Nutzern dieses Objektives nicht auffallen.
Naheinstellungsgrenze des 28-70 GM f2
Je nachdem auf welcher Brennweite man arbeitet ist die Naheinstellgrenze bei 23 cm oder 38 cm, was man in Anbetracht auf die eigene Länge des Objektives betrachtet als sehr nah erachten kann. Somit bekommen wir auch ein paar interessante Nahaufnahmen mit butterweichen Blende 2 Bokeh hin.
Sony SEL 28-70mm f/2,0 GM
- Vollformat-Zoomobjektiv
- Lichtstärke von f/2 für eine außergewöhnliche Leistung
- stufenlose Blendensteuerung und minimales Focus-Breathing
- präziser und leiser Autofokus
- bis zu 120 Bildern pro Sekunde selbst bei 4K120p Aufnahmen
- aktive Stabilisierung
- perfekt für die Aufnahme, schnell bewegender Motive für beispielsweise Sportfotografen oder Filmemacher
- erzeugt ein weiches Bokeh in der Qualität eines Objektivs mit Festbrennweite
- wetterfestes Design gegen Staub und Feuchtigkeit
Blende von f2, weiches Bokeh und seine Vorteile
Wer ein 24-70mm mit einer Blende von F2,8 hat, wird sich sicherlich fragen, "Wieso sollte mich denn jetzt ein 28-70mm mit einer Blende von f2 noch weiter reizen?" Gerade Konzert-, Event- und Hochzeitsfotografen arbeiten oft in Situationen, in denen eine widrige Lichtsituation vorherrscht und jedes bisschen mehr Offenblende bedeutet eine Einsparung des Rauschverhaltens auf Seiten des ISO und dem damit einhergehenden ISO Rauschen. Somit gewinnst du wieder Qualität zurück und vor allem noch mehr Freistellung für den Moment. Natürlich kann das ISO Rauschen auf der anderen Seite auch ein Look sein. Doch was bedeutet das für Fotografen in der Realität? Dank der Blende von 2.0 reduziert sich die ISO bei schlechten Lichtbedingungen um die Hälfte, im Vergleich zu Blende 2,8. So kann man mit einer Blende von 2.0 mit einer ISO von 3200 statt ISO 6400 arbeiten,
Dieses Objektiv bietet mit seinen 11 verbauten Blendenlamellen auch wie auch sonst von den G Masters gewohnt ein butterweiches Bokeh.
Die Schärfe des neuen Standardzooms
Wirklich interessant ist für viele Fotografen an dieser Stelle noch eine Einschätzung zur Schärfe. Für ein Zoomobjektiv ist die Schärfe auf dem Niveau einer Festbrennweite. Doch einen Haken hat das ganze, denn die G Master Objektive sind für Ihre brutale Schärfe bekannt, und zwar so scharf, dass Sony sich die Messlatte vielleicht etwas zu hoch gesetzt hat.
Bei Blende 2 verliert es den Kampf gegen die eigenen G Master Festbrennweiten, das sollte jetzt auch noch keinen verwundern, da wir für den Test der Schärfe die Festbrennweiten abgeblendet haben. Geht man nun das Thema Blende bei dem 28-70 an und blendet auf f2,8 kann es bei 35mm mit dem 35mm GM mithalten, welches gerade im Randbereich schärfe verliert im Vergleich zum 28-70. Zoomt man jetzt auf 70mm und vergleicht das ganze mit dem neuen Sony 24-70 GM II bei Blende 2,8, kann das 28-70 sehr gut mithalten, gerade in der Mitte des Bildes. Zum Rand hin gewinnt das 24-70mm GM2.
Sony Alpha 7 IV (ILCE-7M4) + Sigma 24-70mm f/2,8 DG DN II Art
Sony Alpha 7 IV (ILCE-7M4) + SEL 24-70mm f/2,8 GM
Fazit
Wer ein Objektiv braucht das viel Freistellung beziehungsweise auf eine große Lichtmenge angewiesen ist, der lebt sicherlich mit den Kompromissen hinsichtlich Schärfe. Klar ist es nicht das kleinste oder leichteste Objektiv, doch ist es wichtig dabei sich vor Augen zu halten, wie groß das Äquivalent von Canon ist und was andere Zoomobjektive wiegen. Gerade deswegen bietet Sony hier eine interessante Alternative für das 24-70 GM. Vor allem für Hochzeitsfotografen, die eben auf lichtstarke Objektive angewiesen sind, ist dieses Objektiv der perfekte Wegbegleiter und wird sicherlich die Vorteile des Zoomobjektivs ausspielen.
Mehr zur Fotografin
Mehr über die in Berlin ansässige Fotografin Vanessa Wunsch: