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Elke Vogelsang - Auf den Hund gekommen

Aus dem Magazin Schnappschuss No. 57

Auf den Hund gekommen

„Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.“ Ob diese Behauptung Friedrichs des Großen zutrifft, wird Elke Vogelsang während Ihrer Shootings oftmals bezweifeln. Wieso sie es dennoch liebt mit Ihren Tieren zu arbeiten und ihnen sogar noch zu internationaler Berühmtheit verhilft, beschreibt Sie uns in dieser Ausgabe.


von Elke Vogelsang

Mein Name ist Elke Vogelsang. Ich bin eine Menschen- und Haustierfotografin aus Hildesheim. Besonders bekannt bin ich für meine Hundeportraits.

Bevor mein Mann 2009 eine schwere Hirnblutung erlitt, hatte ich mir vorgenommen, ein Ein-Bild-pro-Tag-Projekt anzufangen, um meine damals als Hobby praktizierte Fotografie zu verbessern. Ich begann das Projekt trotz der Erkrankung meines Mannes aus dem Anreiz heraus, ein kleines bisschen Normalität aufrecht zu erhalten. Zudem diente es als Tagebuch für meinen Mann, der zuvor im künstlichen Koma lag und deshalb einige Wochen keinerlei Kurzzeitgedächtnis besaß.

Glücklicherweise wendete sich alles zum Guten. Mein Mann wurde wieder gesund, aber die Fotografie als kreativer Ausgleich und Stressbewältiger blieb. Die Bilder meines Projektes präsentierte ich in meinem Blog und auf Facebook. Da häufig meine Hunde das Motiv waren, fragten immer mehr Menschen, ob ich nicht auch ihren Hund fotografieren könnte. So nahm ich 2011 - also 1,5 Jahre nach Beginn des Projektes - all meinen Mut zusammen und beschloss, ein Gewerbe anzumelden. Es begann naturgemäß ein wenig schleppend, aber da ich den Spaß und die Geduld nicht verlor, gewannen meine Bilder immer mehr an Aussagekraft und damit auch an Beliebtheit. Heute arbeite ich seit nunmehr drei Jahren ausschließlich als Fotografin und könnte glücklicher nicht sein.

Elke Vogelsang - Auf den Hund gekommen

Meine drei Hunde Noodles, Scout und Loli sind nicht nur geliebte Familienmitglieder, sondern auch meine Lieblingsmodelle und Stars meiner Fotoserien. Da ich sehr viel Wert darauf lege, dass Fotografieren nicht nur mir, sondern auch den Hunden Spaß macht, sind sie sehr begeistert bei der Sache. Dies ermöglicht erst so manches interessantes Motiv und vereinfacht das Fotografieren enorm. Ich schwöre darauf, alles so einfach wie möglich zu halten. Mein Studio, das sich in meinem Haus befindet, ist mit einem Walimex-Set, bestehend aus drei Blitzen, recht einfach gehalten. Mit 30 Quadratmetern ist es nicht sonderlich groß, aber für meine Zwecke absolut ausreichend. Als ich vor 4 Jahren nach einer leichten und handlichen Kamera Ausschau hielt,

die ich statt der klobigen Spiegelreflexkamera immer bei mir haben könne, stieß ich auf die Fujifilm X20. Diese ist eine sehr grundlegende Kamera, die mir nicht den gewohnten Telebereich bot und auch ansonsten eher einfach ausgestattet war. Aber genau diese Einschränkungen waren es, die mich dazu brachten, andere Wege zu bestreiten. Ich musste kreativer sein, um mit Fotos aufwarten zu können, die mir gefielen. Es entstand die Serie „Nice Nosing You“, die aus Nahaufnahmen aus den Mäulern von Hunden beim Kauen und Schlecken besteht. Die Serie erhielt viel Aufmerksamkeit und wurde unter anderem im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt. Sie war, so muss man im Nachhinein sagen, der Beginn meiner internationalen Karriere als Fotografin. Mein gleichnamiger Bildband erschien 2015 in London.

Mittlerweile fotografiere ich ausschließlich mit den spiegellosen Kameras der Fujifilm-X-Serie. Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Erstellen von emotionalen, aussagekräftigen Hundeportraits. Dabei erleichtert mir eine bedienerfreundliche und vor allem auch handliche Ausrüstung die Arbeit sehr. In der Hundefotografie muss man schnell agieren können und nicht lange mit schweren Geräten hantieren.

Ich mag an der Fotografie besonders die vielfältigen Möglichkeiten. Es gibt unendlich viele Wege, ein Motiv zu fotografieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn man bereit ist, zu experimentieren und Neues zu lernen. Ich glaube nicht an mein Talent, denn ich weiß, dass ich viele Fotos aufnehmen musste, um dort zu sein, wo ich jetzt bin. Es wird viele weitere Bilder benötigen, bis ich dort bin, wo ich gerne sein möchte. Mir machen dieser Weg, an dessen Anfang ich mich erst befinde, und das Ausprobieren sehr viel Spaß.
Die Haustierfotografie stellt eine weitere Herausforderung dar. Man muss nicht nur wissen, wie man seine Kamera und das Licht zu handhaben hat, sondern man benötigt auch viel Wissen über die Spezies und Erfahrung im Umgang mit dem Tier. Einfühlungsvermögen und Geduld sind dabei wichtiger als jede Ausrüstung. Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter und jedes Individuum benötigt eine andere Motivation. Ich habe mittlerweile viele verschiedene Hunde bei Aufträgen kennenlernen dürfen. Wertvolle Erfahrungen konnte ich aber auch durch mein örtliches Tierheim und andere Tierschutzorganisationen sammeln, indem ich Vermittlungsfotos ihrer Schützlinge anfertigte.

Es gibt immer wieder Modelle, die auch mich vor eine Herausforderung stellen. So gibt es den ängstlichen Tierschutzwindhund oder den hyperaktiven Terrier, den abgeklärten, schwer zu motivierenden Molosser oder den tauben, blinden Senior. Auch das macht diesen Job so interessant und vielseitig.

Besonders wichtig ist es mir, dass die Hunde nicht überfordert werden, auch wenn die Situation für sie oft aufregend sein kann. Manch sensibler Hund empfindet die Geräusche und Lichter im Studio als sehr einschüchternd. Daher lasse ich mir viel Zeit, die Tiere langsam an die Situation zu gewöhnen. Auch hier gilt, dass alle Beteiligten Spaß haben sollen und alles so entspannt vonstattengeht wie möglich.

Bei meinen Bildern stehen Charakter und Persönlichkeit im Vordergrund. Ist der Hund schüchtern, habe ich keine Probleme damit, die Eigenschaft in einem Bild festzuhalten. So mancher Hund hat sich schon sehr dickköpfig präsentiert und zeigte zunächst wenig Interesse daran, für meine Kamera zu posieren. Auch das ergibt meiner Meinung nach ein charaktervolles Portrait. Aber vor allem versuche ich natürlich die interessierten, aufgeweckten, freundlichen, schlauen, frechen, fordernden, liebevollen oder lustigen Blicke zu erwischen. Das kann man nicht planen und jeder Hund präsentiert sich anders. So ist jeder Termin von neuem spannend.

Für meine Kunden versuche ich immer sowohl elegante, als auch belustigende Portraits von ihrem Tier zu erstellen. Für die eleganten Portraits nutze ich ein Teleobjektiv, meistens mit einer Brennweite um die 90 mm, um ein realitätsnahes und graziles Abbild des Hundes zu erhalten. Für die lustigen Portraits gehe ich mit einem Weitwinkel nah dran, um die Proportionen des Hundes auf nicht gerade schmeichelhafte, dafür aber verschrobene Weise zu verzerren. Dabei reichen 24 mm am Vollformat völlig aus, um große, komische Nasen zu erhalten.

Die Gesichtsausdrücke sollen jedoch so realistisch wie möglich sein, daher setze ich generell kein Photoshop ein. Der Besitzer soll sein Tier wiedererkennen können.

Meine Bilder werden weltweit in Magazinen und Zeitungen veröffentlicht. Mit Ausstellungen und Vorträgen im Ausland bin ich europaweit unterwegs. Jedes Jahr möchte ich das Nützliche mit dem Schönen verbinden, indem ich für ein Tierschutzprojekt ins Ausland reise, um mit meinen Bildern helfen zu können. So ist auch für dieses Jahr eine Reise in Planung. Derzeit arbeite ich an weiteren Projekten, darunter ein weiterer Bildband und ein Fachbuch.


Magazin "Schnappschuss"

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