63 | 100 Heimat
aus der Serie 100 Fotos - 100 Geschichten
Foto Koch feiert 100 Jahre und wir erzählen EURE besten Geschichten, denn ohne euch wären wir heute nicht hier! Die heutige Geschichte kommt von Greta und sie erzählt darüber, wie sie durch die Fotografie ihre Heimat neu entdeckte.
Wie ich durch die Fotografie meine Heimat neu entdeckte.
Ich war schon immer ein Abenteurer - ständig auf der Suche nach neuen Reisezielen und spektakulären Orten. Ich liebe das Gefühl von Freiheit, dass mich überkommt, wenn ich im Flugzeug sitze und das Träumen von weitentfernten Orten. Meer, Klippen, Berge und das warme Abendlicht im Süden sind für mich eine riesige Inspirationsquelle und lassen mein Fotografen-Herz höher schlagen. Mein erster Gedanke für diesen kleinen Beitrag war daher, Fotos von meinen liebsten Reisen zu teilen. Doch dann habe ich mich umentschieden. Nun haben alle Bilder in diesem Artikel eines gemeinsam: sie sind eben nicht an einem dieser weinentfernten Orte entstanden, sondern in meiner Heimat - quasi direkt vor meiner Haustür. Denn auch wenn ich mich nach wie vor nach Abenteuern und exotischen Ländern sehne, hat mich die Fotografie und natürlich auch der Lockdown eines gelehrt: außergewöhnliche, inspirierende Orte gibt es überall zu finden. Ein passenderer Begriff in diesem Zusammenhang ist vielleicht Achtsamkeit. In der Fotografie bedeutet Achtsamkeit für mich alltägliche Dinge und Orte so wahrnehmen, als ob man sie zum ersten Mal sieht. Es ist eine gewissen Offenheit und Empfänglichkeit für das Schöne in unserer Umgebung. Wie Dorothea Lange es passend beschreibt: “The camera is an instrument that teaches people how to see without a camera.” Und so hat mich die Fotografie in den letzten Jahren ermuntert meine Heimat neu zu entdecken, das Abendlicht ganz besonders zu genießen und die Wiesen, Felder und Seen in meiner Nähe zu schätzen.
Mehr zur Fotografin Greta Beutgen findet ihr auf ihrer Webseite oder auf Instagram